Chinas Mandschurei
Entlang der Grenze zu Nordkorea
English          WEIRD Magazin
An die Technische Universität Harbin zur Gastprofessur, knapp beim Russischen Fernen Osten. Bei Sturm entlang der Grenze zu Nordkorea bis zum östlichen Ende der Chinesischen Mauer und weiter an das Gelbe Meer. Oftmals sind wir die ersten Ausländer. Die Polizei kommt mit Blaulicht, um zu helfen. Irgendwie bekommen wir immer ein Zimmer und zu Essen.
Willkommen
Die Gastprofessur an einer der führenden Technischen Universitäten der Welt ist sehr ehrenvoll. Überall werden wir seltsamen Langnasen willkommen geheißen. Ob vom meistzitierten Autor Asiens, seinen Studierenden, dem Lebensmittelverkäufer auf der Strecke oder der Quartiergeberin in einem der vielen Dörfer, die noch nie Ausländer beherbergten.
Doug Vogel ist der meistzitierte Autor Asiens im Bereich Information Systems. Wie immer kombiniere ich die Reise mit Feldforschung, um die Auswirkungen digitaler Medien auch dort zu verstehen, wo sonst kaum jemand hinkommt. 

Im Viertel der NordkoreanerInnen werden wir zum gemeinsamen Abendessen eingeladen.

Abseits des Mainstreams ist es mühsam
Das Harbin Institute of Technology (HIT) gehört laut dem wichtigsten US-amerikanischen Ranking zu den drei besten Technischen Universitäten der Welt. Seit mehreren Jahren bereiten wir meine Gastprofessur vor, immer wieder müssen wir sie pandemiebedingt verschieben. 
Wie oft bei meinen Gastprofessuren und Vorträgen erweitere ich die Reise, um meine Feldforschung fortzusetzen. Ich reise mit dem Rad und öffentlichen Verkehrsmitteln in entlegene Gebiete, um besser zu verstehen, wie digitale Medien Geschäftsmodelle und den Alltag der Bewohner verändern. Die Ergebnisse sind wieder sehr überraschend. Sie weichen von den Erkenntnissen aus Metropolen und von jenen deutlich ab, die man am Schreibtisch erlangt. 
Wegen dieser mühsamen Forschungsmethodik abseits des Mainstreams wurde ich an das HIT eingeladen. Diesmal begleitet mich Robert, ein erfolgreicher Unternehmer und erfahrener Radfahrer, was vieles einfacher macht. Sehr schwierig bleibt es aber immer noch.
Wir sind  im falschen Dorf und fragen nach dem Weg zum östlichen Ende der Chinesischen Mauer. Ausländer waren hier wohl noch nie.
“ Ohne die ethnozentrische Brille, die eigenen Beurteilungsmaßstäbe abzulegen, kann man wohl auch hier gar nichts verstehen.

Auch eine Form der Traditionellen Chinesischen Medizin.

Wir finden die Chinesische Mauer nicht
Auf der Tour sind wir sehr froh, wenn wir ein kleines Lebensmittelgeschäft finden. Die Eigentümer heißen uns immer sehr willkommen und geben uns das, was Radfahrer benötigen, die täglich 8 000 Kilokalorien verbrauchen. Ihr Interesse an unserem Projekt ist sehr groß, meist sind wir die ersten Ausländer, die sie besuchen. Auch wir staunen, wenn wir einheimische Rennradfahrer treffen. Oftmals sind sie mit riesigen Gepäcktaschen und Solarpanelen beladen und bieten uns gleich eine Zigarette an, um nicht alleine rauchen zu müssen.

Wir sind stets als Analphabeten unterwegs, die auch nicht sprechen und hören können. Doch die Freundlichkeit der Einheimischen ist so groß, dass wir immer wieder die richtige Strecke und ein Nachtquartier finden. Auch wenn wir trotz zweijähriger Vorbereitung die Chinesische Mauer nicht auf Anhieb finden, sondern in einem kleinen Dorf hinter vielen Bergen und ganz ohne Mauer landen. Gleich laufen alle Bewohner zusammen, um uns Langnasen den richtigen Weg zu zeigen.
Harbin Institute of Technology
Das Harbin Institute of Technology gehört laut dem wichtigsten US-amerikanischen Ranking zu den drei besten Engineering Schools der Welt, gleichauf mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) und knapp hinter Peking und Singapur. Die besten europäischen liegen an Stelle sieben und fünfzehn.

Mein Vortrag untersucht anhand der Pandemie, warum ein Land wie Österreich ein so verzerrtes Bild auf China haben kann. 

Douglas R. Vogel, eHealth Research Institute Director, Chair Professor of Information Systems.

 Ehrenvolle Gastprofessur an einer weltweit führenden Technischen Universität.
Harbin und die Mandschurei 
Nach der Besetzung der nördlichen Mandschurei durch Russland wird im Jahr 1898 Harbin als Bahnstation für die transmandschurische Eisenbahn gegründet. Heute leben in der Stadt rund 9,5 Millionen Einwohner, weit über 90 Prozent von ihnen sind Han-Chinesen. 
Nur 400 Kilometer entfernt liegt nördlich der Russische Ferne Osten und 350 Kilometer südöstlich Nordkorea. Genau dieser Grenzpunkt wird unser erstes Ziel auf der Radtour sein. 
Wir werden in den Süden bis zum östlichen Ende der Chinesischen Mauer und weiter zum Gelben Meer radeln. Die Han haben eine 3 000 Jahre alte, durchgehende Schriftkultur. Jeder fünfte Mensch auf der Welt ist Han. Heute ist die Mandschurei noch immer von der Schwerindustrie geprägt, aber auch von unendlichen Reisfeldern. Nicht-chinesische Reisende treffen wir gar keine.
Der Grenze zu Nordkorea entlang
In Dangdong finden wir Quartier in einem Hotel. Die Rezeptionistin ist die erste auf der gesamten Route, die Englisch spricht. Wir fragen gleich nach unserer Ankunft nach guten koreanischen Essensmöglichkeiten. Sie erklärt uns nicht umständlich den Weg, sondern geht gleich gemeinsam mit uns in die ‚Koreanerstraße‘ zu einem wunderbaren Restaurant. 
Ich ersuche sie, die Eigentümerin zur fragen, ob sie aus Nord- oder Südkorea komme. Die besonders freundliche Gastgeberin nennt einen Ort. Unsere Rezeptionistin erklärt uns beiläufig, dieser Ort sei in Nordkorea. Eigentlich wird meine Frage aber als eher belanglos angesehen. Schon verstörend. Ich dachte, in Nordkorea gäbe es keine Reise- und Niederlassungsfreiheit und die Grenzen seien vollständig geschlossen. Wieder mal ist alles anders, wenn man dort ist.
 Wohl über kaum ein anderes Land haben wir im Westen so wenig, so verzerrte Informationen wie über Nordkorea. Vielleicht haben wir gerade deswegen ein ganz klares Bild von dem Land.
Einige überraschende Perspektiven 
Die meisten, die das Land genau erklären und beurteilen, können keine Zeile koreanisch lesen und haben noch nie in Nordkorea gelebt. Aber sie schreiben ab, was andere abschreiben und bedienen weiter die üblichen Stereotypen. 
Eine bemerkenswerte Ausnahme ist der an der Universität Wien als Professor für Ostasienwissenschaften lehrende Rüdiger Frank. Er lehrte an der Columbia Universtiy in New York, ist Mitglied des Weltwirtschaftsforums und lebte längere Zeit in Nordkorea. Einige überraschende Perspektiven: 
Es ist bekannt, dass die Ideologie Nordkoreas nicht der Kapitalismus ist. Es ist aber auch nicht der Kommunismus, sondern Dschutsche, das sich vom Kommunismus deutlich unterscheidet. 
Als wesentlicher Grund für die Isolationspolitik Nordkoreas gilt der Schutz vor erneuten Überfällen durch andere Länder, wie in der Vergangenheit durch die Mongolen, Mandschu, Japaner und US-Amerikaner (aus der Sicht Nordkoreas). 
Das Land hat zahlreiche Bodenschätze und Sonderwirtschaftszonen und die Mehrheit der nord- und auch der südkoreanischen Bevölkerung befürworte eine Wiedervereinigung.
In Südkorea (sic!) ist nach wie vor ein Gesetz in Kraft, das es verbietet, etwas Positives über Nordkorea zu sagen. Im Jahr 2013 wurden gewählte Mitglieder des Parlaments wegen pro-nordkoreanischer Umtriebe verhaftet. Im selben Jahr wurde mit mehreren hundert Schüssen ein Mann von südkoreanischen Militäreinheiten erschossen, weil er versuchte, über den Grenzfluss nach Nordkorea zu schwimmen. 
Ganz so einfach ist es also wohl nicht, ein ausgewogenes Bild auf Korea zu gewinnen.
Bemerkenswert ist auch die Vorbildfunktion Nordkoreas. Eine österreichische politische Partei forderte unlängst auf tausenden Plakaten ‚Grenzen schließen‘. Außer Nordkorea hat kein anderes Land geschlossene Grenzen.
Gegensätze
China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Als stärkste Exportnation trägt es mehr zum materiellen Wohlstand anderer bei, als sonst ein Land. Trotzdem sieht es sich selbst als Entwicklungsland.

Das chinesische System der Sozialistischen Marktwirtschaft ist für Besucher aus dem Westen nicht immer leicht zu verstehen.

“ Die Gegensätze sind enorm. Ob zwischen West und Ost, Stadt und Land oder einzelnen Stadtbezirken.
China ist geprägt von Gegensätzen. Es hat die zweitgrößte Wirtschaftsleistung der Welt nach den USA. Legt man die tatsächliche Kaufkraft zugrunde, ist China bereits an erster Stelle. Es ist das größte Exportland der Welt, kein anderes trägt so viel zum Wohlstand anderer Länder bei. Seit der Finanzkrise 2008 ist das Land der Wachstumsmotor der Weltwirtschaft. 
Gleichzeitig liegt das kaufkraftbereinigte Pro-Kopf-Einkommen im Ländervergleich nur an 77. Stelle. Hierzu kommt die große Ungleichheit zwischen den Regionen. Viele Arbeitskräfte sind aus den westlichen Landesteilen mit einem niedrigen Lohnniveau zu den Hightech-Betrieben und Innova­tionszentren an die Ostküste gezogen.

In Wohnanlagen wird viel Wert auf den sozialen Kontakt der BewohnerInnen gelegt. Ob in Freiluft-Fitnessanlagen oder auf Plätzen zum gemeinsamen Musizieren.

​​​​​​​Von Wolkenkratzern zu Reisbauern
Die Mandschurei war einst das Zentrum der Schwerindustrie und Stahlproduktion. Heute kann sie nicht mit der dynamischen Ostküste mithalten. Wir radeln eine knappe Stunde von den Wolkenkratzern der City von Harbin aufs Land hinaus und sehen tagelang nur mehr Reisbauern, die den ganzen Tag im Wasser stehen und an ihren Pflanzen zupfen. Nur gelegentlich werden sie von einem Traktor unterstützt. 
Die Gegensätze zwischen Stadt und Land sind in China enorm. Aber auch Harbin ist von Gegensätzen geprägt. Wir bummeln in der Einkaufsstraße mit allen Luxusmarken dieser Welt und erreichen in wenigen Minuten die denkbar einfachsten Hütten und Märkte mit Schafföten zur Geisterbeschwörung. China sieht sich selbst als Entwicklungsland.

Luxus Boutiquen und traditionelle Geschäfts- und Wohnstraßen sind in Harbin nur wenige Minuten voneinander entfernt.

Einer der wenigen Traktoren auf den endlosen Reisfeldern an der Grenze zu Nordkorea. 
Die Züge über ihm fahren mit 400 km/h.

Vollautonome Roboter bringen das Essen. 

China ist anders
Verstehen statt Urlaub machen
In den folgenden Zeilen sollen einige Fakten erwähnt werden, die eine andere Seite Chinas zeigen. Eine Seite, die in westlichen Medien meist weggelassen wird, um vorhandene Meinungen bestmöglich zu bestätigen. Keinesfalls versuche ich China ausgewogen darzustellen oder gar zu beurteilen – wer bin ich, um das zu machen? Einfach anregen, sich selbst ein Bild zu machen, vielleicht ein etwas erweitertes. Wer aus seiner eigenen Perspektive, auf Basis seiner eigenen Wertvorstellungen in Gut und Böse einteilt und reflexartig bei sich selbst landet – das möchte ich nicht, das schon – der kann zwar gut Urlaub machen, aber wohl keine anderen Menschen und Kulturen verstehen.
Tausende Jahre führend
Die Mehrheit der Wirtschafts- und Sozialhistoriker kommen zum Ergebnis, dass China über tausende Jahre die führende Wirtschaftsmacht der Welt mit dem höchsten sozialen Entwicklungsstand war. Anfang des 19. Jahrhunderts überfallen britische gemeinsam mit anderen westliche Truppen das Land, um gewaltsam Chinas Seehäfen für ihre eigenen Produkte zu öffnen. Hauptsächlich wird Opium in das Land gebracht. Zu groß sind ihre Schulden - sie importierten sehr viel aus China, das selbst aber kaum etwas von westlichen Ländern benötigt. Die Invasionstruppen besetzen das Land für hundert Jahre. 
Noch heute wird dies als die Zeit der ‚Großen Demütigung‘ gesehen. Sie bildete den fruchtbaren Boden für den chinesischen Bürgerkrieg und die Machtergreifung von Mao Tse-tung mit seinen verheerenden Folgen. 1950 ist China eines der ärmsten Länder der Welt. 
60 Millionen Menschen verhungern
Als ich auf die Welt komme, sind in den Jahren zuvor 60 Millionen Menschen in China verhungert, mehr als es Tote im Zweiten Weltkrieg gab. Als ich maturiere, sind sich Ernährungsexperten einig, dass China niemals seine Bevölkerung selbst ernähren könne. Heute gibt es keine Hungersnöte mehr, China ist das Land mit den höchsten Währungsreserven und schon lange nicht mehr der Billigproduzent, die verlängert Werkbank des Westens. In vielen Bereichen ist China Innovationsführer und in zahlreichen Wissenschaftsbereichen international führend. 
Kaum positive Medienmeldungen
Untersuchungen ergeben, dass in westlichen Medien kaum positive Meldungen über China erscheinen, sondern die negativen stark überwiegen. Gleichzeitig wird der Wohlstand des Westens von keinem anderen Land in so hohem Ausmaß ermöglicht wie von China. Die Bandbreite reicht von Antibiotika, über Herz-Lungen-Maschinen für Intensivstationen bis zu unentbehrlichen Bauteilen für Autos, Smartphones und TV-Geräte. Das iPhone wird in China produziert, nicht weil es dort billiger ist, sondern in den USA die Fertigungstechnologie nicht vorhanden ist. Das chinesische Wirtschaft- und Sozialsystem wird von drei Ideologien geprägt: Der Kommunismus und die Marktwirtschaft stammen aus Europa, der Konfuzianismus hat seinen Ursprung in China. 
Auf alle drei gehe ich im Travel Book ein.
Durch die Mandschurei
Wir starten von Harbin Richtung Osten bis knapp vor Nordkorea. Dann geht‘s in den Süden, dem Grenzgebiet entlang zum östlichen Ende der Chinesischen Mauer. Wir haben tagelang Gegensturm und können nirgendwo sprechen, verstehen, lesen. Touristen treffen wir keine. Dafür lernen wir Menschen und Kultur in einer Tiefe kennen, wie es vom Schreibtisch oder Autobus aus nicht möglich wäre.

Die verbleibende Gesamtstrecke sollte man sich nicht anschauen. Aufgabe ist, von Tag zu Tag sein Bestes zu geben.

“ Analphabeten, die nicht sprechen und verstehen können, sind wir immer.

Wir freuen uns sehr, wenn wir ein Lebensmittelgeschäft nicht nur erreichen, sondern auch erkennen. Bei Tankstellen können wir die täglich 8 000 verbrauchten Kilokalorien nur mit Keksen nachfüllen.

Die ersten Tage bläst uns Sturm ins Gesicht
Kurz nach dem Start in Harbin kommt immer stärkerer Sturm auf. Irgendwann wird er orkanartig, wir können gerade noch eine Tankstelle erreichen. Die Wolken werden schlagartig schwarz und wir rechnen mit einer Nacht in der Tankstelle. Doch sie verziehen sich wieder, der Gegensturm bleibt.

Am Tag darauf wird er noch stärker. Die nächste Schlafmöglichkeit ist 200 Kilometer entfernt. Zu Beginn rechnen wir nicht damit, mehr als 70 Kilometer zu schaffen. Wir fahren und geben unser Bestes. Dann sind es 120 Kilometer und irgendwann haben wir doch die 200 Kilometer und ein Dach über den Kopf.

Bereits nach einigen Stunden durchqueren wir für viele Tage nur mehr ursprüngliche Reisfelder. 
Wegen des starken Gegensatzes von Stadt und Land sieht sich China als Entwicklungsland.

Die Mandschurei war Chinas Zentrum der Schwerindustrie. Dann kam der Niedergang. Die Massenquartiere der ArbeiterInnen sind noch immer bewohnt. Die Regierung bemüht sich, die Provinzen wieder zu beleben. 

Wir passieren die großartige Anlage des Taian Zen Temple im Changbai Mountain Historical and Cultural Park, den wir schon seit Stunden durchqueren. Eine wichtige Rolle spielen die Gemeinsamkeiten von Laotse und Buddha.

Oft sind wir die ersten Ausländer
Am ersten Tag erreichen wir nach einer Sturmschlacht über 200 Kilometer bei Einbruch der Dunkelheit die Stadt Ping Wan mit rund 400 000 Einwohnern. Wir fragen einen winkenden Mopedfahrer mittels Zeichensprache nach einem Quartier. Ja, sie haben ein Hotel. Die Besitzer versuchen eine Stunde lang die Namen aus den Reisepässen in Ihr Computersystem einzugeben. Immer wieder fragen sie nach unseren chinesischen Namen. 
Verzweifelt holen sie die Polizei, damit sie hilft. Sie kommt mit Blaulicht, prüft freundlich alles und erklärt, ihr Dorf sei zu klein für Fremde. Sie hatten noch nie welche. Aber gleich 50 Kilometer entfernt sei ein Hotel, das nehme uns. Wir erkennen die Sinnlosigkeit von weiteren Verhandlungen, danken allen für ihre Mühe, schalten unsere Lichtanlagen ein und machen zwei weitere Stunden unsere Arbeit am Rad. Im riesigen Hotel in Shulan sind wir dann die einzigen Gäste.
Am nächsten Tagen schaffen wir es am Weg nach Dunhua bei noch stärkerem Sturm zu einer Passhöhe. Eine freundliche Dame winkt uns in ihr kleines Geschäft. Wir freuen und über die wunderbaren Kekse und Wasser. Dann meint Robert, sie habe sogar ein Bett als Schlafmöglichkeit. Bei der Abfahrt verstehen wir, was ihr eigentliches Geschäft ist.

Als seltsame Fremde werden wir immer willkommen geheißen und freundlich gefragt, ob man uns fotografieren darf. Oft wird uns von anderen Radfahrern auch gleich eine Zigarette angeboten.

“ Das Ziel der Reise, das östliche Ende der Chinesischen Mauer, ist erreicht. Schon ergreifend.

Der Blick nach Nordkorea. 

Die Einheit 731 und der Korea Krieg
Die Einheit 731 war eine geheime Einrichtung der Kaiserlichen Japanischen Armee. Sie führte ab 1932 in der besetzten Mandschurei Experimente an lebenden Menschen durch, um Krankheitserreger für Pest und Milzbrand zu erproben.
Jeder der beiden koreanischen Staaten beanspruchte nach der Teilung des Landes als Folge des Zweiten Weltkriegs das ganze Land. Es kam von 1950 bis 1953 zum Stellvertreterkrieg zwischen China und den USA. Als Ergebnis blieben die Grenzen unverändert.

Experimente an lebenden Menschen.

Hohe Emotionalität an der zerbombten ehemaligen Versorgungsbrücke von China nach Nordkorea.

“ Vor einigen Jahren besuchte ich in Südkorea das Museum zum Koreakrieg. Nur alles von der anderen Seite der Medaille betrachtet.
Warum es schwierig war
Drei Jahre Vorbereitung, dann kommen COVID-19 und geschlossene Grenzen.

Gesamte Reiseplanung und Visabeschaffung ohne Unterstützung.

Etwas denken und sagen, das auch an einer weltweit führenden Technischen Universität auf Interesse stößt.

Von der Metropole schlagartig in ursprünglichste Landwirtschaft.


Schon am ersten Tag nur Gegensturm, dann nach 200 Kilometern im ersehnten Quartier von der Polizei weitergeschickt werden.

Nichts verstehen und reden können, immer Analphabet sein.

Quartiere suchen, dann davor stehen und nicht wissen, ob sie eines sind.

8 000 Kilokalorien am Tag verbrauchen und auf der Strecke meist nur dieselben Kekse bekommen.

Die Chinesische Mauer finden.

Vierzig Jahre Arbeit abseits des Mainstreams, um so eine Einladung zu bekommen.

Aber am schwierigsten: China frei von Stereotypen wenigstens ein wenig verstehen.
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